Fürstengrab - URW Km 96
Durch das Waidland zum Fürstengrab
Wenn Sie vom Kloster Sankt Wigberti in Richtung Fürstengrab weiter reisen, durchqueren Sie ehemaliges Waidland. Waid, eine Blau-Färberpflanze, war im Mittelalter ein enorm wichtiger Erwerbszweig in der Region rund um Sömmerda - das kräftige Blau der Waidpflanze war in der Zeit sehr gefragt. Heute können Sie in Rohrborn, einem Ortsteil von Sömmerda, einen rekonstruierten Waidmühlenstein besichtigen. Alljährlich wird zum Mühlentag und zum Waidmühlenfest die Herstellung des blauen Farbstoffes durch den Verein Rohrborner Dorfgemeinschaft demonstriert und erklärt.
Nikolaus Dreyse - Industriealisierung
Die kleine Stadt Sömmerda erfuhr mit der Erfindung des Zündnadelgewehres im Jahr 1827 durch Johann Nikolaus Dreyse, den Sohn eines Schlossermeisters, einen industriellen Aufschwung. Dreyses Verdienste veranlassten den preußischen König, ihn in den erblichen Adelsstand zu erheben. Ihm wurden durch die preußische Regierung Mittel bewilligt, welche zur Errichtung einer Gewehr- und Munitionsfabrik in Sömmerda dienten. Im Jahr 1841 begann die Produktion.
Auch interessant: die Fabrik “Rheinmetall” hat ihren Ursprung in der Kleinstadt in Thüringen. Nach den 2. Weltkrieg wurden noch Spiegelreflexkameras des VEB Rheinmetall in Sömmerda gefertigt. Weiterhin prägten die Entwicklung und Produktion von mechanisch, später elektronischen, Schreib- und Rechenmaschinen in der Zeit von 1945 bis 1990 das Leben in der Region und trugen zum Lebensunterhalt bei.
Über die Industriegeschichte der Stadt Sömmerda können Sie sich im Historisch Technischem Museum informieren. Es befindet sich im "Dreyse Haus", der ehemaligen Wirkungsstätte von Johann Nikolaus Dreyse.
Technisches Museum Sömmerda
Zündnadelgewehr & Schreibmaschinen
99610 Sömmerda, Weißenseer Str. 15
Karte: GoogleMaps
Web: soemmerda.de/...
Tel: 03634 623092
Christian Gotthilf Salzmann
Ein weiterer bekannter Sohn der Stadt Sömmerda ist der Pädagoge und Theologe Christian Gotthilf Salzmann (1744 - 1811).
Er kritisierte die zur damaligen Zeit gängigen Erziehungspraktiken und setzte seine Ideen (neben moralischer und religiöser Erziehung das Erlernen neuer Sprachen, Leibesübungen und Einbeziehung körperlicher Arbeit) in der von ihm gegründeten Erziehungsanstalt in Schnepfenthal um. Seine Vorstellungen waren bahnbrechend und sorgten für großes Aufsehen. Lesenswert auch heute noch in diesem Zusammenhang sind sein „Krebsbüchlein“ (1780) und „Ameisenbüchlein“ (1806).
Das Fürstengrab von Leubingen
Hinter den Stadttoren von Sömmerda wurden im Jahr 1877 am Leubinger Hügel unter dem Jenaer Universitätsprofessor Friedrich Klopfleisch Ausgrabungen unternommen. Im oberen Bereich des Hügelgrabes wurden siebzig slawische Gräber aus der Zeit 700 bis 1000 nach Christus geborgen - es waren Nachbestattungen.
Die eigentliche Sensation von Leubingen verbarg sich auf der Sohle des Erdhügels - ein frühbronzezeitliches Fürstengrab wurde entdeckt. Die Ausgräber stießen bei ihren Arbeiten auf eine unversehrte zeltförmige Totenhütte aus Eichenholz, die der Aunjetitzer Kultur zuzuorden ist und auf 1942 (+/-10) vor Christus datiert werden konnte. Das Eichenholz war mit Buntsandstein aus der Region rund um Wangen, Nebra an der Unstrut abgedeckt - es könnte einen Zusammenhang mit dem bestatteten Fürsten und der Himmelsscheibe von Nebra geben.
Mit der heutigen Höhe von 8,5 Metern und einem Durchmesser von 34 Metern zählt der Grabhügel zu einem der größten Mitteleuropas. Die Größe von ursprünglich 63 Metern und einer entsprechenden Höhe, die wertvollen Grabbeilagen in Form von Schmuck und Waffen lassen auf eine Bestattung einer hochrangigen Person schließen.
Nachbildungen der Grabkammer befinden sich im Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens in Weimar, im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle und im Heimatmuseum von Leubingen.
Die Heimatstube befindet sich im ehemaligen Pfarrhaus von Leubingen und ist sehr sehenswert.
Tipp: Erkundigen Sie sich vor ihrem Besuch nach den Öffnungszeiten
Heimatstube Leubingen
Fürstengrab & mehr
99610 Leubingen, Straße nach Kölleda
Karte: Grabhügel / Heimatstube
Web: heimatfreundeleubingen.de
Tel: 03634 608527
Weiter auf dem Unstrutradweg
Der Unstrutradler begleitet ab Leubingen die Unstrut auf dem Hochwasserschutzdamm und erreicht in Kürze den Ort Griefstedt, von hier aus geht es weiter entlang von Wiesen und Feldern über die Ortschaften Büchel, Etzleben und Gorsleben der Thüringer Pforte entgegen.
Tourist Info Sömmerda
99610 Sömmerda
Marktstraße 1-2
GoogleMaps
Webadresse
Anrufen
eMail
Abstecher vom Radweg
Weißensee
Runneburg & Chinesischer Garten
Abzweig vom Unstrutradweg bei Leubingen - ca 7 km nach Weißensee
Download: GPX / KML
Outdooractive-Route
Start vom URW
Ziel Abstecher
Webadresse
Anrufen
Abstecher vom Radweg
Steinrinne Bilzingsleben
Ausgrabungsstätte
Abzweig vom Unstrutradweg bei Griefstädt - ca 12 km nach Bilzingsleben
Download: GPX / KML
Outdooractive-Route
Start vom URW
Ziel Abstecher
Webadresse
Anrufen
Online-Karte Unstruttal
Navigations- & Planungshilfe
Radweg & Wasserwandern
Ausflugsziele & Abstecher
Zur Google-Karte